- Sigüenza
- Sigüenza[si'ɣu̯enθa], Stadt in Spanien, Provinz Guadalajara, Neukastilien, 988 m über dem Meeresspiegel, am Oberlauf des Henares, 4 800 Einwohner; Bischofssitz; Priesterseminar; Museum Alter Kunst; Nahrungsmittel- und Metallverarbeitung; Fremdenverkehr. - In der Umgebung jungpaläolitischer Felsbilder, v. a. in der Höhle »Peña del Mediodía«.Die terrassenförmig angelegte Stadt mit ihrem geschlossenen Stadtbild steht unter Denkmalschutz, sie wird beherrscht von der Alcazaba (12. Jahrhundert, im 15. Jahrhundert ausgebaut, 1836 zerstört, im 20. Jahrhundert als Parador wieder aufgebaut); Kathedrale Santa María (1140 im romanischen Stil begonnen, im 14.-16. Jahrhundert plateresk ausgestaltet) mit mächtigen Fassadentürmen und reicher Ausstattung; Klarissenkloster (16. Jahrhundert, ursprünglich eine westgotische Kathedrale). Plaza Mayor mit Rathaus (1511), mittelalterliche Kirchen und Paläste.Sigüenza war 195 v. Chr. als Segọntia Hauptstützpunkt der Keltiberer im Kampf gegen die Römer, wurde unter den Westgoten im 6. Jahrhundert Bischofssitz, von den Arabern (712-1124) unter geringfügiger Ortsverlegung als mächtige Festungsstadt Schigụnscha (mit Ober- und Unterstadt) ausgebaut. Nach der Reconquista wurde Sigüenza erneut Bischofssitz, der über lange Zeit blühende jüdische Gemeindeteil 1494 durch die Judenvertreibung aufgelöst; 1477-1837 hatte Sigüenza eine Universität.
Universal-Lexikon. 2012.